St.Gallen ist bekannt für seine Exportorientierung: Die wettbewerbsstarken Unternehmen aus dem Kanton führen über 90 Prozent ihrer Produkte aus. Die geografische Lage im Vierländereck Schweiz-Deutschland-Österreich-Liechtenstein ist hierfür optimal. St.Gallen besticht aber nicht nur als attraktiver Wirtschafts- sondern auch als vielfältiger Lebensraum. Durch internationale Promotion überzeugt die Standortförderung Unternehmen von der Wettbewerbsfähigkeit und Attraktivität des Kantons. Darüber hinaus berät und begleitet sie Unternehmen bei Expansionen und Ansiedlungen.
Bei der Anwerbung von ausländischen Unternehmen konzentriert sich die Standortförderung in erster Linie auf jene Fokusbranchen, die im Kanton St.Gallen bereits heute stark vertreten und international aufgestellt sind. Zu ihnen zählen Optik und Photonik, Kunststoffe, die MEM-Industrie, Software und IT sowie Gesundheitstechnologien. Diese Bereiche sind im Kanton St.Gallen bereits stark vertreten und international aufgestellt. Entsprechend kommen die Massnahmen auch den ansässigen Unternehmen zugute, indem sie bestehende Cluster am Standort St.Gallen stärken und Wertschöpfungsketten schliessen. Die internationalen Rahmenbedingungen sind im stetigen Wandel und der Standortwettbewerb ist intensiv. Die hohe Dynamik ist für die Promotion anspruchsvoll. Um mit den Entwicklungen Schritt zu halten und sich gegenüber der Konkurrenz zu behaupten, fokussiert die Standortförderung auf die vorhandenen Stärken und Chancen des Kantons und baut für die effiziente Gewinnung von Unternehmen auf nachhaltige Netzwerke und Partnerschaften.
In der Standortpromotion arbeitet die Standortförderung mit der nationalen Vermarktungsplattform Switzerland Global Enterprise (S-GE) zusammen. S-GE positioniert die Schweiz in ausländischen Zielmärkten und unterstützt im Auftrag der Schweizer Eidgenossenschaft und der Kantone innovationsstarke Unternehmen aus aller Welt bei ihrer Ansiedlung in der Schweiz.
Auf regionaler Ebene bildet der Kanton St.Gallen gemeinsam mit dem Kanton Thurgau und den beiden Appenzell die international ausgerichtete Promotionsmarke St.GallenBodenseeArea (SGBA). Die Marktaktivitäten der SGBA wurden im Jahr 2023 intensiviert. Es wurden neue Strategien für die Marktbearbeitung entwickelt. Konkret werden zwei unterschiedliche Ansätze verfolgt: Der geografische Ansatz fokussiert aufgrund der kulturellen und sprachlichen Nähe auf den Zielmarkt Deutschland. Dieser wird im Jahr 2024 mit einer Marketingkampagne bearbeitet. Der Ökosystem-Ansatz konzentriert sich auf die Präzisionsindustrie, insbesondere auf die Subbranchen Optik und Photonik sowie Medizintechnik. Übergeordnetes Ziel ist die Generierung von Kontakten und konkreten Ansiedlungsprojekten. Dafür arbeitet die Standortförderung zusätzlich mit weiteren Spezialisten aus dem Ansiedlungsgeschäft zusammen.
Ende 2023 haben der SIP Ost und die Standortförderung einen Austausch zur Abstimmung ihrer Akquisitionsaktivitäten aufgenommen. Sie unterstützen sich bei der Bearbeitung von Ansiedlungsanfragen mit ihrem spezifischen Wissen, um (potenzielle) Investoren umfassend zu betreuen.
«Die Unterstützung des Amtes für Wirtschaft und Arbeit ermöglicht es uns, den SIP Ost nachhaltig aufzubauen. Gemeinsam mit der Standortförderung wollen wir die internationale Attraktivität des Ostschweizer Wirtschaftsraumes und die Wettbewerbsfähigkeit innovationsorientierter Unternehmen stärken. Insbesondere im Bereich Promotion stimmen wir uns eng ab und ergänzen uns gut.»
Dr. Hans Ebinger, Geschäftsführer, Switzerland Innovationpark Ost
Die Standortförderung setzt sich dafür ein, dass die Region für Expats auch als Wohnort attraktiv ist. So unterstützt sie beispielsweise die International School Rheintal in Buchs finanziell. Die Schule bietet einen international akkreditierten Bildungsgang und Angebote für alle Altersstufen bis zur 12. Klasse.
Die strategischen Partnerschaften im Bereich Promotion werden laufend analysiert und optimiert, um bestmögliche Synergien zu realisieren und den Dialog zu fördern. Im Berichtszeitraum erfolgte eine ausführlichere Evaluation im Auftrag der Regierung. Sie verlangt eine detaillierte Untersuchung der Ansiedlungsentwicklungen und konkrete Handlungsempfehlungen für die Promotion. Die entsprechenden Arbeiten haben im Jahr 2023 gestartet.
In der Standortvermarktung soll zukünftig neben den bereits etablierten Bereichen wie der Präzisionsindustrie oder der Informations- und Kommunikationstechnik ein Schwerpunkt auf Health Tech gelegt werden. Mit dem Netzwerk «St.Gallen Health» und dem «Joint Medical Master» der Universitäten St.Gallen und Zürich wurden diesbezüglich bereits erste Schritte getätigt. Der Health-Tech-Cluster soll nun weiter auf- und ausgebaut und seine Wahrnehmung optimiert werden. Der Dialog mit potenziellen Partnern wurde aufgenommen. Ziel ist es, die ansässigen Unternehmen zu stärken und neue Wertschöpfungsketten zu erschliessen. Auf diese Weise wird der Standort St.Gallen internationaler und profilierter, was auch unter dem Gesichtspunkt der Fachkräftegewinnung ein Vorteil ist. In diesem Zusammenhang entwickelt die Standortförderung seit Frühling 2023 in einer Arbeitsgruppe mit dem SIP Ost, mit der OST, dem Produktions- und Technologieverbund Ostschweiz, der Swissmem und mit der OLMA einen wissenschaftlichen Kongress zum Thema Präzisionstechnologien mit internationaler Strahlkraft, der in St.Gallen durchgeführt werden soll.
Bilanzierend darf festgestellt werden, dass der intensive internationale Standortwettbewerb weiterhin herausfordernd ist. Die Standortförderung begegnet ihm unter anderem durch gewinnbringende Partnerschaften und Synergiennutzung im Verbund. Kooperationen werden laufend überprüft und optimiert, um die Promotion national und international erfolgreich zu gestalten und Unternehmen optimal beraten zu können.